Andreas Weber

Andreas Weber ist promovierter Kulturanthropologe mit Schwerpunkt afrokaribische und indigene Kulturen Zentralamerikas, seit 16 Jahren in Feldforschung in Costa Rica tätig. Er lehrt als Privatdozent an einer deutschen Universität und publiziert über kulturelle Identität, Erinnerungskultur und postkoloniale Perspektiven in Lateinamerika.

Andreas Weber studierte Ethnologie, Geschichte und Hispanistik an der Freien Universität Berlin und promovierte über die Marginalisierung afrokaribischer Bevölkerungsgruppen in Costa Rica zwischen 1870 und 1950. Er absolvierte Feldforschungsaufenthalte in der Provinz Limón, wo er Oral-History-Interviews mit Gemeindeältesten führte und Archive zur Diskriminierungsgeschichte auswertete. Seit 2008 ist er Privatdozent für Kulturanthropologie mit Schwerpunkt Zentralamerika und leitet regelmäßig Forschungsseminare in Costa Rica. Andreas ist Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Völkerkunde und der Latin American Studies Association. Seine Expertise umfasst präkolumbische Archäologie, Kolonialgeschichte, afrokaribische Diaspora-Studien, indigene Kulturbewahrung, Festanthropologie und immaterielles Kulturerbe. Er arbeitet mit costa-ricanischen NGOs zusammen, die kulturelle Selbstbestimmung indigener und afrokaribischer Gemeinschaften fördern. Andreas schreibt für ein deutsches Publikum, das kulturelle Begegnungen respektvoll gestalten, historische Zusammenhänge verstehen und über touristische Folklore hinaus authentische Traditionen kennenlernen möchte. Er thematisiert kritisch Machtstrukturen im Tourismus, kulturelle Aneignung versus respektvolle Teilnahme und die Touristifizierung von Traditionen. Seine Texte verbinden historische Tiefe mit praktischen Verhaltensanleitungen für interkulturelle Begegnungen und fördern ein reflexives Reiseverständnis, das koloniale Kontinuitäten erkennt.